Machen Sie einen einfachen Selbsttest:

Nehmen Sie zwei Flaschen Bier, am besten ein hocharomatisches Bräu, wie zum Beispiel ein wertvolles Starkbier und ein schlankes klare Pils. Schenken Sie ihren Inhalt in jeweils mindestens vier verschiedenartige Gläser ein. Je unterschiedlicher desto besser.

Unsere Empfehlung zur Glas-Wahl für den Versuch:

Ein Willibecher, eine Augenkanne (oder ein ähnlich dickwandiges Henkelglas), eine Pilsstange (oder Pilstulpe) und ein Degustations- Glas. Glas eins bis drei haben Sie vielleicht zu Hause? Wenn nicht, machen Sie den Test bei einem befreundeten Gastronomen. So jemand hat ganz gewiss Gläser der vier genannten Typen. Sollten Sie (Oder der Wirt) keines der (nicht mehr ganz so seltenen Bier-Degustationsgläser, wie etwa der bekannte TEKU-Pokal) besitzen, so wählen Sie einfach ein Universalglas mit Stiel, wie es auch für Riesling oder Spätburgunder perfekt ist – je feiner, desto besser.

Dann kosten Sie ein und dasselbe Bier aus den verschiedenen Gebinden.

Sie werden erstaunt sein, wie groß die Unterschiede in der Wahrnehmung sind. Denn der Einfluss des Glases auf das Genusserlebnis ist weit höher, als man glauben will. Für den Genuss von Bier gilt dies noch mehr, als etwa für Wein – denn Bier ist viel schwieriger zu verkosten. Auch, weil im Bier Texturen und andere Faktoren, die sich auf haptische Eindrücke, wie das Mundgefühl auswirken, noch wichtiger sind. Das gilt besonders dann, wenn uns edlen Brauspezialitäten und hochfeine Starkbiere annähern wollen.