beerkeeper® Merkmale eines Bierglases

Der Trinkrand

Ein dünner Trinkrand ist bei schlanken Bieren wichtig. Aber alle eleganten, feineren Biere werden durch einen dünnen Trinkrand deutlich besser wahrgenommen.  

Hat man ein sehr feines Bier im Glas, etwa ein edles Pils (ein echtes, nicht eines, das nur so heißt) oder ein Italian Grape Ale, so sollte der Trinkrand sehr dünn sein. Dafür ist ein Glas mit Rollrand ungeeignet.

Biere, die uns im Alltag begleiten, wie etwa bayerisch Hell, speziell solche, die eher in größeren Mengen konsumiert werden, schmecken auch aus Gläsern mit dickeren Trinkrändern. 

Die Glasstärke

Dünnwandige Gläser machen ein Bier feiner. Nota bene: Das ist nicht für jedes Bräu das Beste.

Dickwandige Gläser üben alleine durch ihr Gewicht Druck auf die Unterlippe aus. Es entsteht dabei ein plumpes Gefühl – noch bevor die Flüssigkeit in den Mund läuft. Dieser haptische Einfluss wird vom Biertrinker selten als solcher wahrgenommen, es sei denn man hat ihn darauf hingewiesen. Doch selbst wenn man versucht, den Anteil des Glases „geistig zu subtrahieren“: Aus einem dickwandigen Glas oder einem Glas mit Rollrand kann nicht einmal das eleganteste Bier fein munden.

Die Höhe des Kelches

bestimmt mit darüber, wie lange ein eingeschenktes Bier frisch bleibt. So kann man ein Weissbierglas mit einer Taille versehen und hoch ziehen, damit die Kohlensäure einen weiten Weg bis zum Spiegel der Flüssigkeit zurücklegen muss.

Die Produktionsweise

Mundgeblasene Gläser sind unregelmäßiger und wirken viel edler als maschinengefertigte Gläser.

Die Innenseite

Ein innen völlig glattes Glas „tötet“ das Bier. Ohne winzig kleine Poren auf der inneren Oberfläche des Glases würden keine Kohlensäurebläschen entstehen.

Der Moussierpunkt

Ein Moussierpunkt – etwa im Zentrum des inneren Glasbodens – belebt das Bier deutlich. Dort entstehen dann besonders viele Bläschen, sie steigen wie Perlenschnüre in der Flüssigkeit auf. So wird das Bier weit attraktiver.

Gedanken zur Form - der Bierstil bestimmt

Verschiedenen Glasformen betonen oder maskieren Tast- Duft- und Geschmackserlebnisse. Demnach kann es kein universelles Glas geben, das zu jedem Biertyp gleich gut passt. Der Bierstil bestimmt, welches Glas am besten taugt. Auch auf die Schaumbildung hat das Glas Einfluss. Das Hauptziel beim Design muss auf der optimalen, also stiladäquaten Entfaltung des Biers liegen. Auf der Entfaltung seiner Aromen, seiner Konsistenz, seiner Persönlichkeit. Abhängig von der Stärke des Biers, von seiner Struktur, davon ob es intensiv-aromatisch oder fein-zurückhaltend erdacht wurde, sind verschiedene Glasformen für unterschiedliche Bierstile geeignet.

Stil – mit und ohne Stiel

Auch ob das Bierglas einen Stiel hat, ist nicht nur eine Frage der Schönheit des Trinkgefäßes. Wird ein Bierglas beim Stiel genommen, wird die Flüssigkeit nicht durch die Temperatur der Hand erwärmt. Außerdem wirkt ein Bier, das sich in einem Glas mit gut sichtbaren Fingerspuren befindet, weniger einladend.

Das Markenbild (Logo)

Auch Markenbilder sollten eher dezent ausfallen, wenn das Bier perfekt präsentiert sein will. Ein nicht allzu großes, dezent geätztes („farbloses“) Logo unterstreicht das Stilbewusstsein des Absenders. Einer Brauerei, die fein auftritt, mutet man auch zu, dass sie feines Bier brauen kann. Und umgekehrt.

FAZIT

Somit ist glas-klar: Alle wesentlichen Gestaltungselemente eines Glases beeinflussen das sinnliche Empfinden. Dazu gehören, wie wir gesehen haben, die Form des Glases, seine Stärke, sein Trinkrand, seine Öffnung (Form, Weite), die gesamte Höhe des Kelches und sein Durchmesser.