Sie ist wundersam vielfältig, wirkt als Immunbooster, kann Schwermut mildern, das Wohlbehagen steigern, dabei helfen, Gifte einzusparen, … und das ist längst nicht alles.

IST Kälte Gut oder Schlecht?

Hören wir die Worte „Wärme“ und „Kälte“, sehen wir uns zu binärem Denken verführt: Wärme = gut; Kälte = schlecht. Das zeigt sich auch in ihrer metaphorischen Anwendung, etwa im Begriffspaar Herzenswärme/Herzenskälte. Wieso sprechen wir dann hier (ganz ohne masochistische Anwandlungen) von der Kälte als „Freundin“?

Wohldosiert eingesetzt kann Kälte viel Gutes bewirken. Das ist keine neue Erkenntnis. Schon Hippokrates pries ihre Heilkraft, gönnte sich kalte Umschläge. Paracelsus operierte mithilfe von Eis und der Mönch Sebastian Kneipp wurde wegen seiner erfolgreichen Anwendungen mit kaltem Wasser berühmt. Bis heute kennen ihrn die Meisten. 

Wie kann Kälte gutes bewirken?

Zuerst einmal durch Stress. Ahja? Zu viel und zu arger Stress gilt doch zurecht als Krankmacher!? Wird Stress allerdings in der richtigen Form und Menge zugemessen, zeigt er seine guten Seiten. Setzt man kurze, intensive Stressreize – etwa beim Eintauchen in kaltes Wasser nach dem Saunabesuch – stärkt das den Kreislauf.

Wärmeempfinden dank Kälte? Tatsächlich lässt uns zu viel Wärme frieren. Menschen, die viel Zeit in Räumen verbringen, leiden häufig unter kalten Fingern, Zehen. Wechselbäder und kaltes Duschen regen die Durchblutung an; wir werden robuster, frieren weniger. In seinem Buch „Nie wieder krank“ beschreibt Wim Hof seinen extremen Weg mit Kälte und Atemtechniken. Hofs Körper vermag schier Unglaubliches: Im Schnee schlafen ohne zu erfrieren; eineinhalb Stunden in einem mit Eis gefüllten Becken sitzen (während seine Körpertemperatur konstant bei 37 Grad Celsius bleibt); einen Marathon bei Minus 16 Grad laufen, in Shorts und Sandalen.

Das wird natürlich kaum unser Vorbild sein. Was wir jedoch von Hof lernen können ist: Klug kontingentierte Kälte stabilisiert unsere Gesundheit. Wodurch wir Einiges an Giftzufuhr vermeiden, weil wir uns die Einnahme von Medikamenten ersparen. Kälte hilft nämlich mit, die Anzahl der weißen Blutkörperchen zu erhöhen; so entstehen mehr Antikörper, unsere Immunantwort wird gestärkt.

 

Kälte statt Kaffee?

Apropos Gift: Koffein. Ich liebe Kaffee und bin ganz angetan von der Kaffeekultur im Mountain Resort Feuerberg. Jedoch: etwas weniger Koffein kann nicht schaden. Zum Beispiel, weil man eine kalte Dusche als Wachmacher nutzt. Oder Schwimmen, unmittelbar nach dem Aufwachen, also noch vor dem Frühstück. Im Mountain Resort Feuerberg ist das möglich.

Die Dosage macht es aus, so hat Paracelsus ja auch über Wirkstoffe gesprochen. Also legen sie sich lieber nicht über Nacht in den Schnee, auch wenn der Winterwald auf der Gerlitzen noch so sehr dazu einlädt. Gönnen sie sich lieber ein paar Augenblicke im “Outdoor Gletscherpool” bei der Zirbensauna, wir hacken extra für sie ein Loch ins Eis. Nutzen sie den “Jungbrunnen” bei der Felsensauna, den “Runterkühler” bei der Konzertsauna, beide sind auf milde 20 Grad temperiert, für interessierte Kälte-Neulinge also bestens geeignet. 

Es ist auch einen Versuch wert, ein paar Meter barfuß durch den Schnee zu laufen oder sich in Kombination mit einem Saunabesuch im weichen Weiß zu wälzen. Gleich nach dem Aufwachen das Gesicht mit kaltem Wasser benetzen stimuliert die regulierende Schaltstelle zwischen Gehirn und Organen, den Vagusnerv. Er wirkt dämpfend und ausgleichend auf verschiedene Körperfunktionen, beeinflusst unser Befinden positiv. Noradrenalin, ein körpereigener Botenstoff, der als Stresshormon und Neurotransmitter wirkt, wird ausgestoßen. Zusammen mit Dopamin und Serotonin sorgt es für unser Wohlbefinden. Diese einfache Methode kann Schwermut vertreiben, Depressionen lindern und den Schlaf deutlich verbessern. 

WICHTIGER HINWEIS: 

Bluthochdruck- Patienten müssen auch in Bezug auf Experimente mit Kälte sehr vorsichtig sein, ihre Absichten unbedingt vorab mit ihrer Hausärztin, ihrem Hausarzt besprechen.

 

BUCHTIPPS: 

Hof, Wim und De Jong, Koen: Nie wieder krank, München, 2018.

 

Worseck, Josephine: Die Heilkraft der Kälte, München, 2020.